Auf den Spuren von Cetrimoniumchlorid

Hintergrund

Cetrimoniumchlorid ist ein weißer Feststoff, der schlecht in Wasser löslich ist. Dabei handelt es sich um eine quarternäre Ammoniumverbindung mit einer C16-Kette. In der Kosmetikindustrie wird Cetrimoniumchlorid aufgrund seiner chemischen Struktur vor allem in Haarpflegeprodukten und Shampoos verwendet, während er in Textilien als Antistatikum und Weichmacher eingesetzt wird. Angesichts seiner antiseptischen Wirkung können auch Desinfektionsmittel Cetrimoniumchlorid enthalten. [1]
Laut EU-Recht sind quarternäre Ammoniumverbindungen als aktive Substanzen in Lebensmitteln nicht zugelassen. Daher gilt ein Rückstandshöchstgehalt von 0,01 mg/kg („Nulltoleranz“). [2] Auch Pflanzenschutzmittel, die Cetrimoniumchlorid enthalten, sind demnach in der EU verboten.

Forschungsstand bei GALAB

Untersuchungen haben ergeben, dass vor allem Waren aus dem südamerikanischen Raum (z. B. Brasilien und Kolumbien) von positiven Befunden und sogar Höchstmengenüberschreitungen bezüglich Cetrimoniumchlorid betroffen sind. Unter anderem konnte der Wirkstoff bei der Analyse von Tafeltrauben und Avocados nachgewiesen werden.

Neben einer direkten Anwendung als Biozid gibt es einige weitere Eintragsquellen, die für eine Kontamination verantwortlich sein könnten:

1. Da das Cetrimoniumchlorid in der Kosmetikindustrie eingesetzt wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Wasser bei nicht ausreichender Aufarbeitung mit Cetrimoniumchlorid kontaminiert werden könnte. Ein Eintrag in den Anbau von Obst und Gemüse wäre theoretisch denkbar.
2. Durch die Anwendung als Desinfektionsmittel könnte das Cetrimoniumchlorid durch kontaminierte Oberflächen oder Verpackungsmaterialien auf die Ware übergehen.
3. Eine Metabolisierung aus anderen quarternären Ammoniumverbindungen (z.B. BAC 16) ist zwar unwahrscheinlich, konnte bis jetzt jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Aktuelle Untersuchungen bei GALAB

Zurzeit forscht GALAB an den Ursachen der zum Teil hohen Befunde an Cetrimoniumchlorid in Trauben und Avocados, um die Kunden zur Herkunft des Wirkstoffes informieren zu können. Durch die Aufnahme des Wirkstoffes in die Pestizid-Multimethode GALAB Pestizide 500Plus® ist GALAB in der Lage, den Gehalt in jeder Probe mitzubestimmen und so schnell auf neue Sachverhalte reagieren zu können.

Zunächst hat GALAB durch den Versuch, die Proben vor der Analyse zu waschen, herausgefunden, dass sich der Gehalt zwar durch Waschen der Waren verringern lässt, aber durch die schlechte Wasserlöslichkeit nach wie vor hohe Befunde messbar bleiben.

Weitere Versuche zur Verteilung des Cetrimoniumchlorids in den Produkten (Schale oder Fruchtfleisch) laufen bereits.

Über weitere Entwicklungen zum Thema „Cetrimoniumchlorid in Obst und Gemüse“ werden wir Sie gerne informieren.