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Bromierte Flammschutzmittel

Persistente organische Schadstoffe, kurz POPs, sind besonders langlebige Verbindungen, die sich in der Umwelt ansammeln. Somit können sich über lange Zeiträume auch geringe Emissionen von POPs in lebenden Organismen ansammeln. Dieser Prozess wird als Bioakkumulation bezeichnet. POPs reichern sich bevorzugt im Fettgewebe von Organismen an und stehen im Verdacht, langfristige toxische Wirkungen zu haben.

Die Klasse der POPs umfasst bromierte Flammschutzmittel (BFR). Typische Vertreter sind polybromierte Diphenylether (PBDE) und polybromierte Biphenyle (PBB) sowie Tetrabrombisphenol A (TBBPA) und Hexabromcyclododecan (HBCD). Im Jahr 2004 trat in der EU (EU 2003/11) ein Verbot der Verwendung von PentaBDE und OctaDBE in Kraft, das 2008 auf DecaBDE ausgeweitet wurde. HBCD wird gemäß der REACH-Verordnung als SVHC (besonders besorgniserregende Stoffe) eingestuft.

Analytik

Für die Analyse bromierter Flammschutzmittel haben wir eine Methode entwickelt, mit der mehr als 20 Einzelsubstanzen bis zu einem niedrigeren ng / kg quantitativ bestimmt werden können. Das Anwendungsgebiet umfasst Wasser, Sedimente, Klärschlamm und Biota (Fisch, Muscheln). Das Verfahren basiert auf einer Extraktion der Matrix mit einem organischen Lösungsmittel und einer mehrstufigen Reinigung des Extrakts durch GPC und zerstörerische Schwefelsäurereinigungen. Die Messung erfolgt durch Gaschromatographie in Verbindung mit hochauflösender Massenspektrometrie (HR-GCMS, Thermo Fischer, DFS-System). Die Nachweisgrenze in Wasser liegt bei 0,1 ng / l und 0,1 µg / kg in Feststoffen und Biota für alle PBDE, PBB und TBBPA.

Anwendung

Vorkommen von bromierten Flammschutzmitteln in Wildtieren und der Umwelt


Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über den Gehalt an bromierten Flammschutzmitteln aus deutschen Gewässern und Kläranlagen aus dem Jahr 2006 und gibt das 95% -Perzentil aller getesteten Proben an.

 

95% Perzentil n PBDE PBB HBCD TBBPA
Wasser
155 ng/l
80,5
nn
nn
49,3
Sediment
212 µg/kg
309
nn
1605
19,0
Klärschlamm
96 µg/kg
1769
39,8
243
nn
Fisch
34 µg/kg
30,9
nn
19,7
nn

Quelle:  GALAB, 2006

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