In einem gemeinsamen Projekt mit dem ZDF hat GALAB eine empfindliche Methode zum Nachweis von Ethoxyquin und seinem Metaboliten Ethoxyquin-dimer in humanen Muttermilch- und Bauchfettproben entwickelt.
Ethoxyquin wurde früher als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Aufgrund unzureichender Daten über die toxikologische Wirkung konnte die Risikobewertung im Rahmen der Richtlinie 91/414/EWG über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln nicht durchgeführt werden. So wurde Ethoxyquin 2011 nicht in den Anhang I dieser Richtlinie aufgenommen und ethoxyquinhaltige Pflanzenschutzmitteln dürfen in der EU nicht zugelassen werden. Als Antioxidationsmittel ist Ethoxyquin jedoch in Futtermitteln mit einem Höchstgehalt von 150 mg/kg erlaubt. In Lebensmitteln wie Lachs werden Gehalte von 0,5 mg/kg oder höher gefunden. Für Lachs gibt es keinen gesetzlich geregelten Grenzwert. Der Einsatz in der Futtermittelindustrie wird daher diskutiert.
Bisher sind nur wenige Daten zur toxikologischen Wirkung von Ethoxyquin bekannt. Es gilt als gesundheitsschädlich. Ethoxyquin reichert sich im Fettgewebe und in der Muttermilch an. Untersuchungen an Ratten haben gezeigt, dass die Blut-Hirnschranke von der Verbindung passiert werden kann, so dass man auch von einer Anreicherung im Gehirn ausgeht. Genauere Studien gibt es hier jedoch noch nicht. Im Tier wird Ethoxyquin verstoffwechselt (oxidiert). Der Hauptmetabolit ist das Ethoxyquin-Dimer. Dieses wird bei den meisten Routineuntersuchungen nicht erfasst, so dass man unter Umständen falsch negative Befunde erhält.
Für das Projekt mit dem ZDF wurde bei GALAB eine sensitive LC-MS-MS-Methode mit einer Nachweisgrenze von 1 ppb für die Untersuchung von Muttermilch und humanen Bauchfettproben entwickelt und validiert.
EU-Beschluss Nichtaufnahme Ethoxyquin
EU-Verordnung Zusatzstoffe in der Tierernährung
Blaszczyk et al. 2013 Ethoxyquin: an antioxidant used in animal feed